Installation aus Malerei, Objekt und Sound, 2025
Öl auf Leinwand, Filz, Holz (Sockel), Minispeaker
Maße sind raumgreifend, variable
„Die Initiation“ bringt die Übergangsphase zum Ausdruck, das Unvollendete als essenziellen Teil einer Transformation, die sich nicht linear, sondern über Widerstand, Auflösung und Verdichtung vollzieht. Es geht um Schwellenzustände, um das Ringen mit dem Unbekannten und Verdrängten, um innere Prozesse der Umwandlung, die sich oft jenseits der Sprache vollziehen.
Am Anfang solcher Wandlungsprozesse steht eine Erschütterung, ein vermeintliches Hindernis. Nicht als bloße Blockade, sondern als kraftvoller Auslöser einer Initiation. Es ist der Riss, der sich durch das bisherige Selbstbild zieht, der Schock, der Verlust, der Zusammenbruch einer Vorstellung. In solchen Momenten, wenn etwas unwiderruflich zerbricht, beginnt eine tiefgreifende Umwandlung. Eine Zerstückelung setzt ein, bei der alte Teile herausfallen, überflüssig werden, neu gewichtet oder aussortiert. Erst durch diese Reibung entsteht Raum für etwas Anderes, etwas noch nicht Erkanntes.
Diese Dynamik entfaltet sich in einer Installation aus Objekten, Bildern und Klang.
Das Bild verweilt in einem Zustand der Entmaterialisierung. Wilde Pinselstriche auf tiefem Indigohintergrund tragen Spuren von Bewegung und Transformation, inkarnatfarben und flüchtig, als formierten sie sich gerade erst zu einer Gestalt oder lösten sich von ihr. Unfertig, im Moment des Werdens oder Zerfalls. Ein Schwebezustand.
Dem gegenüber steht das Objekt. Es hat eine Form angenommen oder beginnt, sich von ihr zu lösen. In seiner Unbestimmtheit bleibt es offen, eine manifest gewordene Materie, hervorgegangen aus dem Chaos und im Begriff, wieder darin zu verschwinden. Was es war, ist nicht mehr auszumachen, und was es wird, ist noch ungewiss.
Der Klang durchzieht den Raum wie ein atmender Hintergrund. Der Herzschlag eines Embryos mischt sich mit den Wellen des Meeres, eine Verbindung von Innenwelt und Außenraum, von Ursprung und Zyklus.
Back to Top